Winzerfest Wiesloch 2007

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Anhand von Aufzeichnungen lässt sich das erste Wieslocher Winzerfest, das von den Winzergenossenschaften Wiesloch, Rotenberg, Rauenberg, Malsch und Malschenberg ins Leben gerufen worden war, auf das Jahr 1930 datieren. An einem Wochenende im Oktober feierte die Bevölkerung in allen Gaststätten und Tanzsälen dieses „Volksfest für Alle“. Es fand großen Anklang und wurde in den darauffolgenden Jahren bis 1932 mit viel Engagement aller beteiligter Genossenschaften und der Stadt Wiesloch, zunächst durch ein großes Festzelt auf dem Messplatz und anschießend durch einen „Jahrmarktsrummel“ erweitert. Das Winzerfest war für die Genossenschaften zu einem besonderen Absatzzweig geworden, der durch seine Werbewirksamkeit eine fest Größe in deren Verkaufskonzept darstellte – auch wenn es in späteren Jahren schon einmal wegen Weinmangel ausfallen musste. Nachdem man 1934 zum erstenmal unter dem Namen „kurpfälzisches Winzerfest“ mit großem Festzug feierte, wuchs das Winzerfest bis 1938 stetig an und wurde zu einer Veranstaltung, die sich über zwei Wochenenden erstreckte – mit rund 50.000 Besuchern. Leider musste das für 1939 geplante und bereits in den Vorbereitungen befindliche Fest aufgrund des 2. Weltkrieges abgesagt werden.

Die Wiederbelebung des beliebten Weinfestes, das von dem Verkaufsverein kurpfälzer Winzergenossenschaften – dem heutigen Winzerkeller Wiesloch – und dem Verkehrsverein ausgerichtet wurde, fand im Jahr 1948 statt. Die Wieslocher feierten wie damals im Jahre 1930 an einem Wochenende im Oktober in allen Gaststätten und Tanzsälen. Bereits im darauffolgenden Jahr kehrte das kurpfälzische Winzerfest zu seinem ursprünglichen Format zurück und wurde mit umfangreichem Vergnügungspark und Festzelt größer als je zuvor gefeiert. Im Rahmen dieses Festes wurde die erste kurpfälzischen Weinhoheiten geboren. Von diesem Zeitpunkt an war das eng mit dem Winzerkeller Wiesloch verknüpfte kurpfälzische Winzerfest als „größtes Heimatfest Nordbadens“ eine in weitem Umkreis bekannte Veranstaltung mit Programmpunkten wie zum Beispiel der „Weintaufe“, dem „kurpfälzischen Heimatabend“, und der „Illumination der Stadt“. In den 60iger Jahren wurde das Programm durch sportliche Wettkämpfe erweitert, wodurch viele bekannte Sportler nach Wiesloch kamen. Später in den 70igern begann der allmähliche Wandel des Winzerfests hin zur Konzert- und Tanzveranstaltung mit namhaften Künstlern und auf die Jugend ausgerichteten Tanzabenden. Das kurpfälzische Winzerfest präsentiert sich als Festival der Live-Musik mit großem Vergnügungspark, das für jeden etwas zu bieten hat.

 

Ein Bild, welches zum Winzerfest gehört, wie die Weinkönigin zu einem Weinfest, der Fanfarenzug zur feierlichen Eröffnung des Winzerfestes auch in diesem Jahr wieder auf der Bühne in der Halle.

Auch der Spaß kam hinterher nicht zu kurz.... 

Bilder: Carola Behrendt / Fanfarenzug Wiesloch

Text: Stadt Wiesloch/Wieslocher Weinzeitung Sommer 2006, herausgegeben vom Winzerkeller Wiesloch

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